Meine vier Schwingerkönigs-Tipps – Nummer 1: Matthias Sempach

Praktisch alle kleineren und grösseren Medien tun es dieser Tage: Sie geben ihre Favoriten für den Schwingerkönig-Titel feil. Diesem Unterfangen möchte ich natürlich nicht fern bleiben. Anders als noch vor drei Jahren, damals führte ich ein Schwingerkönig-Barometer („Der Endstand meines Schwingerkönig-Barometers“), gebe ich für Estavayer2016 vier Tipps ab. Meine vier Favoriten kristallisierten sich gewissermassen diese Saison heraus. Eine sorgfältige Abschätzung mit Einbezug der Resultate, viel Gelesenem und Gesehenem gehörten dazu.

Matthias Sempach – Schwingerkönig-Tipp-Nummer 1

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Matthias Sempach mit dem 100. Kranz (Brünig-Schwinget 2016)
Bildquelle: neo1.ch

Der Schwingerkönig von 2013 und Sieger des Kilchberger Schwinget 2014 kehrte diesen Frühling nach einer fast einjährigen Verletzungspause beeindruckend auf die Schwingplätze zurück. Matthias gewann drei Kranzfeste (das Oberaargauische, den Schwarzsee- und den Rigi-Schwinget) und holte sich insgesamt sieben Kränze. Er belegt momentan Platz zwei auf der SCHLUSSGANG-Wertung, der offiziellen Jahrespunkteliste des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV).

Was mich ein wenig stutzig machte, sind seine Wellenbewegungen dieses Jahr. Nach einem Top-Wettkampf folgte wieder ein eher mässiger. Zu den eher mässigen Schwingfesten gehören das Emmentalische (Niederlage gegen Matthias Aeschbacher) und das Berner Kantonale (Niederlage gegen Patrick Räbmatter).

Der Brünig-Schwinget von Ende Juli war für „Sempach-Verhältnisse“ ein guter, aber kein Top-Wettkampf. Zwei gestellte Gänge am Vormittag brachten ihn schon frühzeitig aus der Entscheidung um den Tagessieg. Dennoch holte er sich mit drei sicheren Siegen am Nachmittag den 100. Kranz. Herzliche Gratulation!

Die SCHLUSSGANG-Redaktion geht davon aus, dass der dreifache Eidgenosse zuletzt sogar pokerte… Um die Konkurrenz zu verunsichern. Ob das beim Schwingsport so einfach geht? Entweder ist der amtierende Schwingerkönig in einer absoluten Top-Verfassung, oder er hat mit seinen mittlerweile 30 Jahren seinen Zenit bereits überschritten.

Trotzdem: Für mich ist und bleibt Matthias Sempach der heisseste Tipp auf den Königstitel. Seine Schwingweise ist das Ergebnis aus einer genialen Mischung von brillanter Technik und einer super Athletik. An gewissen Schwingfesten ist Matthias einfach das Mass der Dinge und dadurch (fast) unbezwingbar. Zieht er in Estavayer-le-Lac zwei hervorragende Tage ein, wird er vermutlich wieder Schwingerkönig.

feldwaldwiesenblogger

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