Rückblick Woche 3: Der Luzerner Antrag und Sepp Bergmann’s Rücktritt aus der ESV-Werbekommission

Text: feldwaldwiesenblogger

Die Delegiertenversammlung (DV) der Schwyzer Schwinger am vergangenen Samstag verlief nicht ohne Nebengeräusche. Die bereits bekannten Unstimmigkeiten im Innerschweizer Verband betreffs des TK-Chefs Thedy Waser und des Teamcoachs Tom Burch waren erneut ein Thema. Die Unzufriedenheit geht vor allem von Luzerner Seite aus. Diese wollen nun an der DV des Innerschweizer Verbandes (ISV) vom 1. Februar einen entsprechenden Antrag stellen.
Sepp Bergmann, der ISV-Vertreter in der ESV-Werbekommission, tritt nach der ganzen «Werbe-Geschichte» um Sven Schurtenberger entnervt zurück. Was steckt dahinter?
Am Schwyzer Kantonalen in Muotathal werden auch Tessiner Schwinger am Start sein. Wie bereitet sich der Speaker darauf vor?

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Im Innerschweizer Verband rumort es
Bild: isv.ch

Unstimmigkeiten im Innerschweizer Verband
Nach dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug traten Unstimmigkeiten im Innerschweizer Verband auf. In der Kritik stehen der TK-Chef Thedy Waser und der Teamcoach Tom Burch. Die beiden sollen, vor allem aus Sicht des Luzerner Schwingverbandes, ihre Arbeit nicht zur Zufriedenheit erfüllt haben. Denn die Luzerner Schwinger fuhren nur gerade mit zwei Eidgenössischen Kränzen nach Hause. Es entbrannte ein Konflikt, welcher noch nicht gelöst wurde. Der Umgang zwischen den Parteien soll dabei nicht immer anständig gewesen sein.
Die Innerschweizer Schwinger, welche am ESAF teilnahmen, wurden im vergangenen Herbst zu einer Aussprache eingeladen. 21 Schwinger sprachen sich für eine Weiterarbeit mit besagtem Tom Burch, 42 Schwinger dagegen aus.
Der ISV-Vorstand führte weiter eine Analyse durch, und will das gestartete Projekt «16-19-22» weiterverfolgen. Thedy Waser tritt darum nochmals für drei Jahre an, und stellt sich an der DV zur Wiederwahl. Burch soll dabei nur noch für die Athletik zuständig sein, und vom Schwing-Training abgezogen werden. Weiter möchte der ISV in Zukunft klarer kommunizieren, und hat ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet.

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Luzerner Antrag an der ISV-DV vom 1. Februar
An der Delegiertenversammlung des Schwyzer Kantonalen Schwingerverbandes erfuhr man, dass der Luzerner Kantonalverband an der DV des Innerschweizerischen Schwingerverbandes (1. Februar) im Mythenforum in Schwyz einen Antrag stellen wird. Dieser sieht vor, dass Thedy Waser nicht wie vorgesehen für drei Jahre, sondern nur für ein Jahr gewählt werden soll. Weiter soll Tom Burch durch eine andere Person ersetzt werden. Die Luzerner möchten dabei den Willen der Schwinger umsetzen.
Der Schwyzer Kantonalvorstand hat an einer Sitzung vor ihrer DV den Luzerner Antrag allerdings einstimmig abgelehnt. Präsident Ivan Besmer erläuterte, dass man die Luzerner verstehe. Die Vorgehensweise aber nicht der richtige Weg sei.
Die Luzerner Schwinger haben just an diesem Wochenende ihre DV. An dieser wird der Antrag wohl definitiv festgelegt und geschnürt. Ich werde dem nachgehen, und möchte in Erfahrung bringen wie dieser schliesslich aussieht – Fortsetzung folgt.

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Fragwürdige Rolle des ISV-Verbandssponsors «Leister»
An der Schwyzer DV kam auch die Rolles des Innerschweizer Verbandssponsors «Leister» zur Sprache. Diese wurde kritisch hinterfragt. Verschiedene Delegierte übten heftige Kritik, weil ein Vertreter dieses Sponsors angeblich an der Selektionssitzung der Schwinger für das Eidgenössische Schwingfest teilgenommen habe.

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Sepp Bergmann tritt aus der ESV-Werbekommission zurück
Bild: esv.ch

Rücktritt von Sepp Bergmann aus der ESV-Werbekommission
Ebenfalls an der Schwyzer DV war zu erfahren, dass Sepp Bergmann den Rücktritt als ISV-Mitglied aus der ESV-Werbekommission gab. Bergmann war demnach nach der «Werbe-Geschichte» um Sven Schurtenberger schwer enttäuscht. Was steckt dahinter? Ich habe deshalb bei ihm nachgefragt.

Warum trittst du zurück?
«Ich hatte das Gefühl, dass wir von der Werbekommission im Fall Sven Schurtenberger eine gute Lösung getroffen hatten, welche der Zentralvorstand vom ESV so unterstützte. Wie es Schurtenbergers gutes Recht ist, gelangte er an die Rekurskommission. Diese Kommission sperrte ihn nicht, sondern erteilte ihm bekanntlich eine Busse von 800 Franken. Dass Sven nicht gesperrt wurde, kann ich mittlerweile nachvollziehen. Die Busse fiel meines Erachtens aber viel zu tief aus. Eine Busse in der Grössenordnung von 5000 oder 6000 Franken wäre gerechtfertigter gewesen. Übrigens: Wir von der Werbekommission können nur Sperren aussprechen, aber keine Bussen erteilen.
Ich führte mit Sven in dieser Angelegenheit etliche Telefonate. Dabei habe ich vollstes Verständnis, dass er beim ersten Mal das Ganze als Versehen hinstellte. Inzwischen sind Bilder vom ersten, zweiten, dritten und vierten Gang aufgetaucht, wo das Werbe-Logo zu erkennen sind. Nach dem zweiten Mal glaubte ich einfach nicht mehr an ein Versehen, und dass gleich jedes Mal der Kleber abgefallen sein soll.
Ich habe für diese Geschichte viel Zeit geopfert, und die ist mir für solche Dinge in Zukunft einfach zu schade. So kann ich einfach nicht mehr zu 100 Prozent hinter meinem Job in der Werbekommission stehen. Und wenn ich dieses Jahr wieder Urteile fällen müsste, würde das für mich einfach nicht mehr stimmen.
Ich glaube, wenn uns Sven gleich die Wahrheit gesagt hätte, wäre es vermutlich nie zu einer Busse gekommen. Da Sven es mit der Wahrheit aber nicht so genau nahm, hatte ich einfach irgendwann genug.»

Hat dich der Rekurs-Entscheid überrascht?
«Überrascht war ich nicht, hingegen kam bei mir Unverständnis auf. Als der Entscheid der Rekurskommission so lange auf sich warten liess, waren wir von der Werbekommission überzeugt, dass da etwas in dieser Richtung kommen wird. Und: Mit dieser viel zu tiefen Busse zeigt man Sven nicht auf, dass er auf dem falschen Weg war.»

Haben deine Werbekommissions-Kollegen ähnlich reagiert wie du?
«Ich hatte mich mit meinen Kollegen ausgetauscht. Sie sehen es ähnlich wie ich. Wir haben es sehr gut untereinander, und sind uns jeweils schnell einig. Ich setze mit meinem Rücktritt nun ein Zeichen, dass gewisse Sachen so einfach nicht gehen. Weitere Zeit dafür zu investieren ist mir in Zukunft definitiv zu schade.»

Wird das Ganze ad acta gelegt, oder kommt da noch etwas?
«Es ist sehr gut möglich, dass da noch etwas kommt. Entweder von Seiten der Werbekommision, der Rekurskommission oder gar eine Reglementsanpassung. Bis zur ESV-Abgeordnetenversammlung im März bin ich noch im Amt, und helfe diesbezüglich gerne mit. Anschliessend ist das Thema für mich erledigt.»

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In eigener Sache
Liebe Leserinnen und Leser: Wie man unschwer erkennen kann, kommt der Schreibende aus dem Innerschweizer Verbandsgebiet. Daher sind etliche Beiträge naturgemäss aus dieser Gegend. Kein Wunder, kenne ich mich doch dort am besten aus, und erfahre dort auch am meisten. Das muss nicht so sein. Mein Bestreben ist es, aus allen fünf Teilverbänden zu berichten. Deshalb meine Bitte: Wenn es Informationen, Storys, News und Pressemitteilungen gibt, bitte ich die Schwingerfreunde aus der ganzen Schweiz, auch an mich zu denken. Am besten via Email: koni.schelbert@bluewin.ch. Herzlichen Dank!

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Das Schwyzer Kantonale 2020 findet im schönen Muotathal statt
Bild: schwyzer2020.ch

Zu guter Letzt: Italienisch am Schwyzer Kantonalen in Muotathal
Bekanntlich gehören die Tessiner Schwinger seit letztem Jahr nun definitiv dem Innerschweizer Verband an. Heisst: Schwinger aus der Sonnenstube können nun auch an Kantonalen Schwingfesten im Innerschweizer Teilverband starten. So werden auch am diesjährigen Schwyzer Kantonalen Schwing- und Älplerfest in Muotathal Tessiner Schwinger erwartet. OK-Präsident Richard Föhn erinnerte den Speaker Roland Gwerder an der Schwyzer DV daran, doch bitte vorher einen Italienisch-Kurs zu besuchen. Gwerder aber hat ganz andere Pläne: Er lädt einen italienisch sprechenden Kollegen ans Schwingfest ein, und bittet diesen, während dem Schwingfest mehrmals ein paar Sätze auf Italienisch vorzutragen. Der Speaker möchte nämlich kein «Kauderwelsch» von sich geben, und denkt bereits heute weiter. Denn: Am 18. September 2021 soll ein Tessiner Kantonales Schwingfest durchgeführt werden. Gwerder weiter: «Wir erhoffen uns, dass wir dann im Tessin auch auf Deutsch begrüsst werden!»

feldwaldwiesenblogger

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