Rückblick Woche 4: Der einstimmige Luzerner Antrag und die ISV-Medienmitteilung

Text: feldwaldwiesenblogger

Diese Woche gab der Luzerner Antrag und seine möglichen Auswirkungen viel zu reden. Hierzu eine Chronologie der Ereignisse.
Der Luzerner Kantonale Schwingerverband hielt letzten Samstag ihre Delegiertenversammlung (DV) ab. An dieser wurde einstimmig ein Antrag gutgeheissen, welcher das Betreuerteam des Innerschweizerischen Schwingerverbandes (ISV) neu aufstellen, und der aktuelle Teamcoach Tom Burch absetzen soll.
Man fragte sich: Wie gross sind wohl die Chancen, diesen Antrag so an der Innerschweizer DV durchzubringen? Unweigerlich beschlich einem das Gefühl: Egal wie der Entscheid ausfällt – zurück bleiben Verlierer.
Just in dieser Phase entschärfte der ISV die «Bombe», und liess am Donnerstag per Medienmitteilung ausrichten, dass man sich vom umstrittenen Team-Coach Tom Burch trennen wird.

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Die Luzerner Schwinger proben den Aufstand
Bild: lk-sv.ch

Der Luzerner Antrag erklärt
Nach der mit Spannung erwarteten DV der Luzerner Schwinger veröffentlichten diese hinterher folgende Mitteilung: «An der DV in Rothenburg wurde auch die sportliche Bilanz der Luzerner- und der Innschweizer Schwinger in den letzten drei Jahren diskutiert. In einer vorgängigen Analyse, in welcher auch die Schwinger befragt wurden, stellten die verantwortlichen Personen unter anderem Optimierungspotential in den Bereichen Kommunikation und Athletenbetreuung fest. Da nach intensiven Gesprächen mit den zuständigen Personen im ISV zu wenig Veränderungsbereitschaft festgestellt wurde, hat der LKSV Vorstand in Zusammenarbeit mit den LKSV Ehrenmitgliedern ein Antrag eingebracht, der die weitere Zusammenarbeit mit dem ISV Teamcoach Tom Burch untersagt. Um das Team ISV besser zu betreuen, braucht es auch einen neuen Technischen Leiter. René Riedweg stellt sich an der Delegiertenversammlung vom 1. Februar 2020 zur Wahl als Technischer Leiter des ISV. Er wurde von der Versammlung einstimmig zur Wahl nominiert. Aktuell wird dieses Amt vom Nidwaldner Thedy Waser bekleidet, welcher dieses seit sechs Jahren ausübt. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Amtsdauer des Technischen Leiters maximal sechs Jahre dauert. Dies ist auch der Turnus, an welchen sich die anderen Teilverbände und der Eidgenössische Schwingerverband halten. Mit diesem Vorgehen soll die Entwicklung im sportlichen Bereich des ISV vorangetrieben werden.»

Wie gross stehen die Chancen für den Luzerner Antrag und ihren TK-Chef-Kandidaten?
Nach diesem klaren und einstimmigen Verdikt der Luzerner Schwinger stellte sich die Frage, wie gross überhaupt die Chance ist, diesen Antrag und ihren Kandidaten René Riedweg an der Innerschweizer DV vom 1. Februar durchzubringen. Weder der Luzerner Kantonale Schwingerverband noch der Innerschweizer Verband wollten anfangs Woche gross Stellung dazu nehmen. Einzig Roland Albisser, Präsident des Luzerner Kantonalen Schwingerverbandes, liess ausrichten: «In der Medienmitteilung sind bereits alle Informationen enthalten, die wir momentan veröffentlichen möchten. Die Delegierten und Ehrenmitglieder der Kantonalverbände haben an der ISV-DV die Chance, eine für die Schwinger im technischen Bereich wegweisende Wahl für die nächsten drei Jahre zu treffen. Diesen demokratischen Wahlausgang gilt es dann zu respektieren.»

«Fussball-typisch» einen Trainerwechsel fordern
Ein längst zurückgetretener Schwyzer Eidgenosse hat mir am letzten Samstag erklärt, dass es das gute Recht der Luzerner sei, einen Antrag zu stellen. Natürlich ist es das, dafür gibt es ja diese demokratischen Instrumente. Und den Luzernern ist es mit der einstimmigen Annahme des Antrages und der Nomination ernst: Es soll sich etwas bewegen.
Riskiert man einen Blick über den Innerschweizer Zaun hinaus, stellt man unweigerlich fest, dass die Berner ihrem Erfolg an Eidgenössischen Schwingfesten praktisch alles unterordnen. Diese Feststellung kommt nicht erst seit Zug. Die Luzerner Verantwortlichen haben sich wohl auch gesagt: Was die Berner können, bringen wir Innerschweizer auch zu Stande. Nur: Die Innerschweiz ist ein ziemlich heterogenes Gebilde, hier alles unter einen Hut zu bringen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Trotzdem: Die Luzerner wollen nun mal «Fussball-typisch» den Trainerwechsel, und hoffen, dass dann vieles besser wird. Ausgeschlossen ist das nicht. Nur: Ziehen die anderen Kantonalverbände mit?

Schlechte Stimmung ist nicht leistungsfördernd
Es drängte sich rund um die Wirren im Innerschweizer Verband aber auch eine Feststellung auf: Ob der Antrag angenommen oder abgelehnt, respektive René Riedweg gewählt wird oder nicht, zurück bleiben Verlierer. Da erwarte ich von den Verantwortlichen, dass sie wieder Ruhe in den Verband bringen. Denn schlechte Stimmung im Verbandsgebiet ist für die Hauptakteure, die Schwinger, nicht gerade leistungsfördernd. Albisser machte uns dabei etwas Hoffnung, indem er festhält, dass es gilt, den demokratischen Wahlausgang zu respektieren. Und natürlich sollen sich die Funktionäre die Schwinger zum Vorbild nehmen: Nach einem harten Kampf reicht man einander so oder so die Hand.
Just in einer Phase des Ungewissen, und wie wohl die «Kampfwahl» und das Drumherum an der ISV-DV ausfallen könnten, liess der ISV am Donnerstag mit einer Medienmitteilung eine kleine «Bombe» platzen.


Die Innerschweizer Schwinger, voll motiviert und vereint beim Einzug am ESAF 2019 in Zug
Bild: isv.ch

ISV-Medienmitteilung vom 23. Januar: Der Innerschweizer Schwingerverband (ISV) trennt sich vom Team-Coach
«Im Sommer 2015 lancierte der Vorstand des ISV im Hinblick auf die kommenden Eidgenössischen Schwingfeste das Projekt 16 – 19 – 22 und engagierte dabei den ehemaligen Zuger Tom Burch als Team-Coach. Das Mandat war damals bis zum Eidgenössischen Schwingfest in Zug 2019 vorgesehen. Der Vorstand hat nun anlässlich seiner Sitzung vom 21. Januar 2020 beschlossen, die Zusammenarbeit mit Tom Burch nicht weiterzuführen, da in einzelnen Bereichen unterschiedliche Auffassungen bestanden. Die Trennung erfolgt im gegenseitigen Einvernehmen. Diesem Entscheid schliesst sich auch die Technische Kommission (TK) des ISV an. Am Projekt 16 – 19 – 22 wird jedoch weiterhin festgehalten, dazu gehört auch die Beschickung der Kantonalschwingfeste im ISV, welche mittlerweile unbestritten ist. Tom Burch hat in den vergangenen vier Jahren viel zur Weiterentwicklung des ISV-Teams beigetragen. Für die geleistete Arbeit dankt ihm der Vorstand ganz herzlich.
Bei der angekündigten Kampfwahl unterstützt der Vorstand des ISV voll und ganz die Wiederwahl des amtierenden Technischen Leiters Thedy Waser aus Beckenried. Die Delegiertenversammlung des ISV findet am 1. Februar 2020 in Schwyz statt.»

Situation massiv entschärft
Mit dieser Mitteilung streicht man das Thema «Tom Burch» ein für alle Mal und der ISV entschärft so die unhaltbare Situation massiv. Die Verbandsspitze nimmt dem Ganzen vor der DV viel Gegenwind aus den Segeln. Oder anders ausgedrückt: Die Hälfte der Luzerner Forderungen wurde bereits erfüllt. Die andere Hälfte wird mittels «Kampfwahl» ausgeschwungen.
Der ISV hat klug reagiert, und so bereits einen Kurswechsel in ruhigere Gefilde eingeleitet. Interessant dürfte zu beobachten sein, wie sich die Luzerner Schwinger nun verhalten werden. Der Innerschweizer Verband ist nun einen Schritt auf sie zugekommen. Werden sie in der nun verbleibenden Woche für ihren Technischen Leiter-Kandidaten René Riedweg gehörig die Werbetrommel rühren?
Verständlich ist auch das Festhalten der Verbandsoberen an Thedy Waser. Das angestossene Projekt 16 – 19 – 22 möchte man mit ihm weiterführen. Ob hier nun ungeschriebene oder geschriebene Gesetze vorliegen, die Verbandsspitze scheint mit seiner Arbeit zufrieden zu sein.
Das ISV-Präsidium beweist mit dieser Mitteilung Rückgrat, zeigt aber auch Verständnis für den Unmut, insbesondere von Seiten der Luzerner. Taten und Worte wurden in diesem Fall «Schwinger-typisch» angewendet. Letztendlich liegt es nun an den Innerschweizer Delegierten, ob sie Thedy Waser für drei weitere Jahre bestätigen, oder René Riedweg neu als TK-Chef wählen möchten. Auch das ist «Schwinger-typisch».

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Neue Funktionäre für den Schwägalp-Schwinget, von links nach rechts: Urs Abderhalden, Bruno Vestner, Christoph Raschle und Cornel Fürer
Bild: Karl Metzger

Zu Guter Letzt:
Delegiertenversammlung Verein Schwägalp-Schwinget: Rückblick auf eine erfolgreiche Jubiläums-Austragung 2019 und Neubesetzung von Funktionen

Quelle: Karl Metzger, Ressortleiter Medien Schwägalp-Schwinget

Traditionsgemäss trafen sich Mitte Januar die Delegierten der Trägerverbände Appenzell und Toggenburg, der Säntis Schwebebahn AG und der Alpgenossenschaft zur jährlichen Delegiertenversammlung des Vereins Schwägalp-Schwinget. Der Präsident Niklaus Hörler durfte im Rahmen seines Berichts auf die erfolgreiche 20. Austragung des Bergkranzfestes mit spannenden Zweikämpfen, prächtigen Wetterbedingungen und rund 13’000 Festbesucherinnen und -besuchern zurückblicken.

Weiter hatte die Delegiertenversammlung verschiedene Funktionärsstellen neu zu besetzen. Denn mit Valentin Hörler (Medien), Gabriel Koller (Bau), Fredi Kurmann (Rechnungsbüro), Markus Bösch (Bau), Corina Koch (Werbung und Marketing) sowie Hansjörg Rechsteiner (Bau) gaben sechs langjährige OK-Mitglieder ihre Rücktritte bekannt. Ihr unermüdliches und ehrenamtliches Engagement in den vergangenen Jahren wurde durch die Delegiertenversammlung entsprechend gewürdigt. Die freigewordenen Funktionen konnten durch Bruno Vestner (Bau), Christoph Raschle (Bau), Cornel Fürer (Protokoll), Urs Abderhalden (Bau), Corina Wirz-Kläger (Werbung und Marketing) sowie Pascal Schönenberger (Rechnungsbüro) neu besetzt werden. Das OK wünscht den neuen Mitgliedern viel Freude und Erfolg in ihren Ämtern.

Für 20-jährige Tätigkeit beim Schwägalp-Schwinget wurden folgende Personen geehrt: Andrea Abderhalden (Festwirtschaft), Alfons Hasler (Verkehr/Sanität) und Hansruedi Peterer (Schwingkomitee). Ihre langjährigen Dienste wurden von der DV mit grossem Applaus und einem Geschenk gewürdigt. Auch kann Niklaus Hörler (OK- und Vereinspräsident) auf 20 Jahre zurückblicken. Vize-Präsident Jörg Frei bedankte sich im Namen aller OK-Mitglieder für den unermüdlichen Einsatz von «Chläus» Hörler zu Gunsten des Schwägalp-Schwingets.

Die Vorbereitungen für die 21. Austragung des Schwägalp-Schwingets vom 16. August 2020 sind bereits voll im Gang. 15 Gästeschwinger aus dem Berner, 15 Schwinger aus dem Nordwestschweizer und 60 Aktivschwinger aus dem heimischen Nordostschweizer Verband werden wiederum für ein spannendes Schwingfest am Fusse des Säntis sorgen.

feldwaldwiesenblogger

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