Samuel Giger fordert die Nordwestschweizer heraus

Text: feldwaldwiesenblogger

Nach dem geglückten und stimmungsvollen Aargauer Kantonalschwingfest von vergangenem Sonntag steht an diesem Wochenende bereits Kranzschwingfest Nummer zwei auf dem Programm. Die Solothurner dürfen ihr «Kantonales» am Sonntag, 13. Juni ebenfalls als Pilotanlass durchführen. Erwartet werden um die 100 Schwinger, erlaubt sind total 1000 Personen auf dem Festgelände. Nebst den Nordwestschweizer Schwingern werden am Schwingfest in Matzendorf Schwinger von den befreundeten Schwingklubs am Ottenberg und Langnau am Start sein. Im Fokus wird dabei der Thurgauer Spitzenschwinger Samuel Giger stehen. Wie in Lenzburg Christian Stucki das Festgeschehen diktierte, wird beim Solothurner Kantonalen wohl Giger den Takt vorgeben.

Der Thurgauer Samuel Giger fordert in Matzendorf die Nordwestschweizer heraus

Bild: bauernzeitung.ch

Revanche beim Anschwingen

Als Revanche vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug treffen im absoluten Spitzengang beim Anschwingen Samuel Giger und Nick Alpiger aufeinander. Wir erinnern uns: Vor fast zwei Jahren bezwang der Aargauer etwas überraschend im ersten Gang den Thurgauer. Die Wege der beiden gingen in der Folge am ESAF ganz unterschiedlich vonstatten. Giger fing sich nach einer weiteren Niederlage im dritten Gang, und belegte schlussendlich Rang vier. Ganz anders bei Alpiger: Beim zweiten Gang riss bei ihm die Beugesehne zwischen Becken und Oberschenkel, und nach dem vierten Gang musste der Innerschweizer Sieger von 2019 schliesslich aufgeben. 

Dem Vernehmen nach ist Giger topfit, und hat sein Trainingspensum auch ausserhalb des Sägemehls nochmals gesteigert. Aber auch Alpiger bewies vor Wochenfrist am Aargauer Kantonalen in Lenzburg, dass er bereit ist. Im Spitzengang beim Anschwingen lief der Nordwestschweizer Team-Leader zwar Schwingerkönig Christian Stucki ins offene Messer. Hernach holte er auf, und es kam nochmals zum Duell mit Stucki. Der fade Schlussgang war dann leider taktisch geprägt. Es ist zu hoffen, dass der absolute Spitzengang am Solothurner Kantonalen auch seinem Namen gerecht wird, und beide Athleten ein Feuerwerk ins Sägemehl zaubern.

Auf diesem Festplatz in Matzendorf wird am Sonntag um Kränze geschwungen

Bild: matzendorf2020.ch

Läuft der Festverlauf am «Solothurner» ähnlich ab wie beim «Aargauer»?

Vieles deutet daraufhin, dass sich Samuel Giger wie Christian Stucki der Reihe nach mit der Nordwestschweizer Elite duellieren wird. Wird der Festverlauf ähnlich verlaufen wie in Lenzburg? Dagegen etwas einzuwenden haben nebst Nick Alpiger die weiteren Aargauer Eidgenossen Joel Strebel, Andreas Döbeli sowie Patrick Räbmatter und der Solothurner Teilverbands- und Bergkranzer Marcel Kropf. Strebel und Döbeli bewiesen in Lenzburg, dass sie in einer Topverfassung sind. «Räbi» hingegen hat noch Luft nach oben und wird in erster Linie wohl den verpassten Kranz nachholen wollen. Joel Strebel tritt am Sonntag zudem als Titelverteidiger an, er gewann die letzte Austragung 2019 in Zuchwil.

Ein weiterer Unterschied zum «Aargauer» werden die hochkarätigen Begleiter von Giger ausmachen. Die Brüder Domenic und Mario Schneider sind garantiert ebenso heiss darauf sich mit den Nordwestschweizer Spitzenschwingern zu duellieren. Der Festverlauf könnte deshalb erstens anders und zweitens noch spannender ablaufen als vor Wochenfrist.

Fünf Verletzte nach dem Aargauer Kantonalen

Der 100-fache Kranzgewinner Christoph Bieri steht in Matzendorf nicht am Start. Ob er nochmals ins Wettkampfgeschehen eingreifen wird, lässt der 35-jährige Aargauer noch offen. Ebenfalls fehlen werden die beiden Nordwestschweizer Eidgenossen David Schmid und Remo Stalder, beide wegen Verletzung. Stichwort Verletzungen: Am Aargauer Kantonalschwingfest schieden gleich fünf Schwinger wegen Verletzung aus, und dies bei einem Teilnehmerfeld von «nur» 87 Schwingern. Wie man in Erfahrung bringen konnte, seien diese Verletzungen auf eine ungenügende Vorbereitung zurückzuführen. Kritische Stimmen haben nach dem Lockerungsschritt vom 31. Mai befürchtet, dass die zu kurze Vorbereitungszeit für die Mittelschwinger ein grösseres Verletzungsrisiko mitbringen könnte. Hoffen wir, dass sie Unrecht behalten werden, und am Solothurner Kantonalen keine weiteren Verletzten beklagt werden müssen.

Siegermuni «Trumpf» wartet auf den Festsieger

Bild: Festführer (matzendorf2020.ch)

Das Schwingfest wird mit einem Live Stream übertragen

Der Siegerpreis ist der stolze Simmentaler Muni «Trumpf», welcher am 25. Oktober 2017 geboren ist. Mit dem Rind «Bluejay» und der Stute «Darina» stehen zwei weitere Lebendpreise bereit. Zusätzlich wird für die Schwinger ein schöner Gabentempel hergerichtet. Anschwingen in Matzendorf ist am Sonntagmorgen um 08.45 Uhr. Wie die Solothurner Organisatoren mitteilen, ist das Schwingfest nicht öffentlich und kann nur auf Einladung besucht werden. Eintritt haben dabei nur Personen nach dem GGG-Prinzip: Getestet, geimpft oder genesen. Ein vorgängiger Test wird für die eingeladenen Schwingerfreunde empfohlen. 

Für die Zuschauer zuhause besteht die Möglichkeit eines Live Streams: Upstream Media bietet via Web-Portal www.schwingen-live.ch das Solothurner Kantonale live an. SCHLUSSGANG-Chefredaktor Manuel Röösli und ein Co-Kommentator werden das Geschehen auf dem Schwingplatz kommentieren. 

feldwaldwiesenblogger

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