Weltwoche: «Hurra, wir geben auf». Was denn eigentlich?

Erst liess die Weltwoche ein vermeintliches Roma-Kind, welches keines ist, auf uns schiessen.

Nun beerdigen sie auf der Fronseite der neusten Weltwoche gleich die Schweiz.

Der Titel «Hurra, wir geben auf», lässt erahnen, was Philipp Gut darüber schreibt. Das Steuerabkommen der Schweiz mit Deutschland schlägt hüben und drüben Riesen-Wellen. Drüben hockt Peer Steinbrück («Schicken Sie jetzt die Kavallerie?»), dessen SPD das Abkommen zu wenig weit geht.
Mit Hüben ist die Weltwoche und ihre Spezis, die SVP, gemeint. Denen geht das ganze Ding zu weit.
Wobei: Dieses Ding besteht und bestand mitunter aus Schwarzgeld und unversteuerten Geldern aus den dubiosesten Quellen. Den unversteuerten Geldern aus allen möglichen Herren Ländern gewähren wir «Asyl», ohne mit der Wimper zu zucken. Flüchtlingen hingegen nicht unbedingt… Aber das ist wieder eine andere Geschichte!

Die Weltwoche stört sich ungemein daran, dass die Schweiz ihr Bankgeheimnis nun scheibchenweise preis gibt. Ich glaube, wir sind langsam beim letzten Wurstzipfelchen dieses eidgenössischen Geheimnisses angelangt…

Zugegeben, ich bin absolut kein Finanzgenie, und bin jeweils schon froh, wenn ich die jährliche Steuererklärung unbeschadet hinter mich bringen kann.
Aber: Uns einfachen Bürgern ist es auch nicht erlaubt, Schwarzgeld zu horten und vor dem Fiskus zu verstecken. Wieso also dürfen dies Ausländer hier tun? Das habe ich noch nie so richtig kapiert.
In meinen Augen ist der Bundesrat endlich dabei, diesen Versäumnissen mit Steuerabkommen nachzukommen. Dies tat er aber erst auf riesigen Druck von Seiten der EU und der USA.
Gewisse Kreise sehen dies aber nun so quasi als Kriegserklärung gegenüber der Schweiz. Unser allerletztes Reduit, das Bankgeheimnis, steht auf dem Spiel.

Der Weltwoche-Klöppel Roger würde nun sagen: «Um was gads?» Ich glaube, dass ist denen auch nicht so ganz klar. Oder doch, und sie wollen es nicht gerne zugeben?
Es geht nur um Geld. Viel Geld. Denn der Finanzplatz Schweiz verdankt sein Reichtum und Wohlstand unter anderem auch den vielen unversteuerten Vermögen, die hier gehortet werden (dürfen).
Mit dem soll aber nun Schluss sein. Eine sogenannte Weissgeldstrategie wird nun eingeführt, um unseren Finanzplatz zu säubern. Dubiose Gelder müssen also erst einer Weisswäsche unterzogen werden, bevor sie bei uns aufgenommen werden…

Ob das zu einem riesigen «Geldabfluss» in ein anderes Steuerparadies führen wird, muss sich erst noch zeigen. Ob dabei etwas von unserem Wohlstand und Reichtum drauf gehen wird, auch. Wenn dem so wäre, müsste man ehrlicherweise schon zugestehen, dass wir (Besser gesagt: die Banken und unser System!) uns denn halt auch «ergaunert» haben.

Zurück zum Weltwoche-Cover: Wir geben nicht auf! Hingegen geben wir ein Stück weit etwas auf, auf dass man nicht unbedingt stolz sein kann. Ein antiquiertes Bankgeheimnis, mit welchem nicht nur Deutsche ihr Geld vor dem Fiskus versteckten. Sondern auch Diktatoren, welche ihre Vermögen hier deponierten, und ihre Völker hungern und umbringen liessen.
Ich bin überzeugt, dass nun etwas installiert werden kann, dass einerseits sauber ist, andererseits aber auch dem Finanzplatz Schweiz nicht schaden wird. Im Gegenteil.

Die Weltwoche sollte sich was schämen, dagegen anzuschreiben, dabei die Schweiz zu diskreditieren und uns als Duckmäuser-Nation hinzustellen.
Soll sich unser Finanzplatz weiterhin illegal verhalten, und den Zorn der umliegenden Staaten auf sich ziehen? Die wollen sich schliesslich auch nur das holen, was ihnen zusteht.
Es wird sich zeigen, ob die Schweiz mit diesen Abkommen genug weit geht.

Dass dabei Peer Steinbrück eine unglückliche Figur abgibt, hat wohl mehr mit innerdeutscher Politik zu tun. Laut schreiend und trompetend fordert er auch den letzten Wurstzipfel. Den herzugeben ist aber im jetzigen Moment schlicht nicht nötig.
Er möchte halt unbedingt mal Kanzler werden, der Kavallerie-Kommandant.

feldwaldwiesenblogger

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