Zum Berchtold-Schwinget – Sieben Fragen an Ruedi Schweizer, den Präsidenten vom Schwingklub Zürich

Als Vorbereitung auf den bevorstehenden Berchtold-Schwinget informierte ich mich auf der Homepage vom Schwingklub Zürich: „Wir schreiben Geschichte – seit 120 Jahren. Und gehören zu den Grössten des Landes. Die wenigsten Stadtzürcher wissen vermutlich, dass inmitten der Stadt Zürich seit 1897 ein Schwingklub beheimatet ist. (…) Unser Klub ist sogar – zählt man die Zahl der Passivmitglieder – einer der grössten des ganzen Landes.“

Weiter erfährt man: „Der Schwingklub Zürich organisiert jährlich am 2. Januar den Berchtold-Schwinget in der Saalsporthalle Zürich. Zu den Highlights unseres Klubs gehört sicherlich die Organisation des alle sechs Jahre stattfindenden Kilchberger Schwingets (letztmals im Jahre 2014).“

Der Schwingklub Zürich listet auf seiner Internetseite zwölf Aktive auf, darunter mit Patrick Burkhard einen Kranzschwinger. Ruedi Schweizer ist der Präsident, und ihm stellte ich gestern sieben Fragen.

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Ruedi Schweizer, Präsident vom Schwingklub Zürich
Bildquelle: sk-zuerich.ch

Wie steht es um den Berchtold-Schwinget in der Saalsporthalle? Vor Jahresfrist war zu lesen, dass wegen höherer Miete eventuell gar eine neue Lokalität gesucht werden muss.
Wir bezahlen im Vergleich zu früheren Jahren für 2016 und 2017 nun eine höhere Miete zur Benutzung der Saalsporthalle. Für das Berchtold-Schwinget 2018 müssen wir mit dem Sportamt der Stadt Zürich wieder verhandeln. Die jetzige Miete ist bezahlbar. Auf der Einnahmeseite müssen wir aber leider Einbussen in Kauf nehmen.
Zurzeit müssen wir keine neue Lokalität für diesen Traditionsanlass suchen. In der Stadt Zürich würden wir ohnehin nichts Geeignetes finden.

Wie beurteilst du die Zuschauerzahlen des Berchtold-Schwingets im Vergleich zu früheren Jahren?
Die Zuschauerzahlen haben minim abgenommen. Dies kommt aber auch auf das Teilnehmerfeld an. Die letzten Jahre nahmen jeweils immer einige Eidgenossen teil, das hilft natürlich enorm. Schade ist, dass am 2. Januar die Einkaufsläden in Zürich geöffnet haben. So gehen die Leute halt einkaufen, statt ans Schwingfest zu kommen.
Zudem fällt auch ins Gewicht, ob die Feiertage günstig liegen. Der Berchtoldstag ist 2017 an einem Montag, und in der Innerschweiz ist dann ein gewöhnlicher Werktag.

Wie siehst du die heutige Attraktivität des Teilnehmerfeldes, ebenfalls im Vergleich mit früheren Jahren?
Das Teilnehmerfeld sieht für den kommenden Anlass mit sieben gemeldeten Eidgenossen attraktiv aus. Wir hatten auch schon die letzten Jahre immer eine gute Besetzung.

Mit Armon Orlik tritt am 2. Januar der Schwinger des Jahres 2016 an. Welche Schwinger könnten ihn am Sieg hindern?
Vorjahressieger Michael Bless könnte Armon Orlik am ehesten den Sieg streitig machen.

In der Geschichte des Schwingklubs Zürich kann man lesen, dass dieser seit 120 Jahren existiert und einer der Grössten des Landes ist. Wann erlebte der Klub seine besten Zeiten, und mit wem?
Das war in den 1970iger Jahren, mit den beiden Eidgenossen Guido Zurkirchen und Alois Boog. Damals war es sogar schwierig, wegen den vielen guten Schwingern an einem Nordostschweizerischen Teilverbandsfest teilnehmen zu können. Ich schwang noch mit Zurkirchen. Als ich mit dem Schwingsport begann, war er mein Technischer Leiter.
Noch früher, weit vor meiner Zeit, erlebte unser Klub schon gute Zeiten. Der Schwingklub Zürich stellte 1923 mit Karl Thommen beim Eidgenössischen in Vevey sogar mal einen Schwingerkönig.

Wie steht es heute um die Aktiven und die Jungschwinger?
Bei den Aktiven haben wir einen guten Stand. Seit Jahren verfügen wir mit Patrick Burkhard wieder über einen Kranzschwinger im Team. Er gewann bei den beiden letzten Zürcher Kantonalen jeweils den begehrten Kranz. Dieses Jahr waren wir überdies auch von Verletzungen verfolgt.
Um den Nachwuchs dürfte es besser stehen. Wir sind daran, mehr Junge für das Schwingen zu motivieren. Das ist aber nicht ganz einfach bei dem grossen Sportangebot in der Stadt Zürich.

Wie siehst du die Zukunft von eurem Schwingklub? Was wünschst du dir für 2017?
Die Zukunft mit den jetzigen Leuten im Vorstand und den jungen Leuten im Team sieht wirklich gut aus. Ich wünsche mir für unsere Schwinger eine unfallfreie Saison und dass am 2. Januar möglichst viele Zuschauer in die Saalsporthalle kommen.

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Berchtold-Schwinget vom 2. Januar 2016
Bildquelle: feldwaldwiesenblogger

Ich bedanke mich bei Ruedi Schweizer für das Beantworten meiner Fragen. Für 2017 wünsche ich ihm und seinem Schwingklub alles Gute und beste Gesundheit.
Die Vorfreude ist gross: Denn schon bald findet das erste Schwingfest der neuen Saison statt. Das attraktive Teilnehmerfeld rund um Orlik und Co. lässt das Schwingerherz garantiert mehrmals höher schlagen.

feldwaldwiesenblogger

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