Christian Schuler’s Weg nach Estavayer: Rückblick auf die Frühjahrsfeste und Vorschau auf die Kranzfeste (Teil 2)

Am 26. Februar startete ich eine vierteilige Serie mit Christian Schuler: Christian Schuler’s Weg nach Estavayer: Einblick ins Wintertraining (Teil 1). Dabei gewährte mir der erfolgreiche Sennenschwinger Einblick in sein hartes Wintertraining. Gut zwei Monate später, kurz vor Beginn der Kranzfeste, kontaktierte ich Christian Schuler wieder, und hielt mit ihm Rückblick auf die Frühjahrsfeste. Aber auch Vorschau, denn der Marketing-Fachmann bestreitet morgen Sonntag als Titelverteidiger das Zuger Kantonale in Hünenberg See.
Als Vorbereitung bestritt er zwei Vorbereitungsfeste, nämlich das Hallenschwinget Sarnen und den Frühjahrsschwinget in Pfäffikon SZ. In Sarnen belegte der dreifache Eidgenosse den sehr guten Rang 2a. Christian lief es in Pfäffikon SZ noch besser und er feierte mit fünf gewonnenen und einem gestellten Gang seinen ersten Saisonsieg.

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Christian Schuler nach seinem überzeugenden Sieg in Pfäffikon SZ
Bildquelle: feldwaldwiesenblogger

Bist du fit und beschwerdefrei?
Ja, ich habe keine Beschwerden. Mir geht es sehr gut.

Was für eine Bilanz ziehst du nach den beiden Vorbereitungsfesten?
Ich ziehe eine positive Bilanz. Einige Sachen waren zwar noch nicht perfekt. Ich konnte bei den beiden Festen schon gegen sehr gute Gegner schwingen. Die Resultate besagen aber nicht allzu viel für die bevorstehenden Kranzfeste.

Welche Erkenntnisse nimmst du aus der Vorbereitung mit in die Kranzfestsaison?
Erkenntnisse entnimmt man gewöhnlich nach einer vergangenen Saison und plant dementsprechend die neue. Ich konnte im Winter gut trainieren, und habe zwei oder drei Dinge im Gegensatz zu anderen Jahren angepasst. Das Rad kann dabei niemand neu erfinden. Oberste Priorität hatte während dem Winter das Schwingtraining. Die beiden Feste sind gut gelaufen. Ich fahre nun weiter wie bisher.

Wie lief der Saisonstart im Vergleich mit anderen Jahren?
Im üblichen Rahmen. Ich konnte auch schon in den letzten Jahren Schwingfeste bei der Saisonvorbereitung gewinnen.

Woran arbeitest und trainierst du zurzeit am intensivsten?
Der wichtigste Bestandteil ist das Schwingen, und dass ich mich dabei technisch und taktisch weiterentwickle. Körperlich besteht Schwingen aus einem Mix von Kraft, Kondition, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit. An diesen Elementen arbeite ich intensiv.

Bist du zuversichtlich auf das morgen Sonntag stattfindende Zuger Kantonale? Liegt die Titelverteidigung drin?
Ich konnte das Zuger Kantonale die letzten drei Jahre gewinnen. Eine Titelverteidigung ist theoretisch möglich. Ich bin zudem fit und „zwäg“, wie andere Jahre auch. Wenn ich mein Potential abrufen kann, ist vieles möglich. Ich freue mich auf das erste Kranzfest der Saison. Es ist zudem eine weitere Standortbestimmung hinsichtlich Estavayer.

Welche Kranzfeste wirst du nach dem Zuger Kantonalen bestreiten?
Das sind das Baselstädtische am 5. Mai, das Schwyzer Kantonale am 8. Mai und das Luzerner Kantonale am 29. Mai.

Hast du dir Zielvorgaben gesteckt, zum Beispiel hinsichtlich Anzahl Kränze und Spitzenklassierungen?
Resultatmässig habe ich mir keine Ziele gesetzt. Ich möchte mit Freude schwingen und dabei mein Bestes geben. Ich versuche in jedem Gang mein möglichstes herauszuholen. Zudem will ich mir keinen Druck machen. Ich nehme es, wie es kommt und mache mir nicht zu grosse Gedanken.

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Christian Schuler bei sich zuhause
Bildquelle: feldwaldwiesenblogger

Es fällt auf, dass die Schwinger vom Schwingklub Einsiedeln mit bereits vier Saisonsiegen und weiteren Spitzenklassierungen hervorragend in die Saison gestartet sind. Hast du eine Erklärung dafür, respektive hast du das so erwartet?
Erwarten kann man so etwas nicht. Martin Grab konnte während dem ganzen Winter gut trainieren. Er hat bei den beiden Siegen in Ibach SZ und in Wagen SG bewiesen, dass er immer noch super drauf ist und zu den Besten gehört. Adrian Steinauer hat sehr intensiv gearbeitet, was sich auch an den sehr guten Resultaten bemerkbar machte. Es herrscht ein gutes Klima beim Schwingklub Einsiedeln. Weil wir gemeinsam hart trainieren, spornen wir uns dadurch gegenseitig an. Das gibt auch den nötigen „Pfupf“ an den Schwingfesten. Es macht Freude, wenn man bei einem Schwingklub trainieren kann, wo es so gut läuft.

Wie viele Kränze liegen diese Saison für euren Schwingklub drin?
Das ist eine schwierige Frage. Es liegen einige Kränze drin. Wenn alle gesund bleiben, ist es möglich, dass wir an unserem Klubrekord kratzen. Dieser liegt irgendwo bei 25 Kränzen. Ich hoffe, dass es zudem Neukranzer geben wird. Zwei oder drei Nachwuchsleute haben sich etabliert, und sind bereit für den ersten Kranz.

Wie viele Schwinger vom Schwingklub Einsiedeln werden sich für Estavayer qualifizieren?
Beim letzten Eidgenössischen traten wir zu neunt an. Es wäre genial, wenn wir für Estavayer wieder diese Zahl erreichen könnten. Ich rechne mit sechs bis sieben Schwingern. Wenn alles optimal läuft, dürften es sogar mehr sein. Bei einigen Athleten ist es ein realistisches Ziel, bei anderen muss alles zusammenstimmen, um die Qualifikation fürs Eidgenössische zu schaffen.

Ich bedanke mich bei Christian Schuler für die Auskünfte, und dass er uns bereits zum zweiten Mal in der noch jungen Saison Einblick gewährte. Der 10-fache Kranzfestsieger ist bereit für die bevorstehende Kranzfestsaison. Aber nicht nur er: Der Schwingklub Einsiedeln und seine Spitzenleute dürfen erhobenen Hauptes an den bevorstehenden Festen antreten. Ohne ein grosser Prophet sein zu müssen, darf man jetzt schon behaupten, dass man vom Rothenthurmer und seinen Kollegen noch einige Male lesen und hören wird. Ich wünsche ihnen viel Erfolg und natürlich beste Gesundheit.
Teil 3 folgt während der laufenden Kranzfestsaison. Dabei werde ich mit Christian zusammen eine Zwischenbilanz ziehen.

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