Die Veröffentlichung des neuen Schwyzer Heftes „Innerschwyzer Volksmusik“ erfolgt am 17. April

Wie kürzlich im Blogbeitrag „D’Sunnämusig“: Vier Rentner spielen jeden Dienstagnachmittag im Restaurant Alpenrösli erwähnt, wird nun am 17. April das von mir schon mehrmals genannte „neue Schwyzer Heft“ anlässlich einer Vernissage in Rothenthurm SZ veröffentlicht. Dieses Heft wird den schlichten Titel „Innerschwyzer Volksmusik“ tragen. Die Nummer 104 in der Reihe der Schwyzer Hefte widmet sich, wie ebenfalls einige Male angesprochen, der Volksmusik im inneren Kantonsteil. Darin ist auch ein mehrseitiges Kapitel unserer Volksmusik im Thal gewidmet: „Die Muotathaler Volksmusik – von urchig bis konzertant“.

Da meine Wenigkeit den Text verfasste, darf ich dazu für die Juli-Ausgabe des „Muotathaler Zirkes“ einen Beitrag verfassen. Wir haben zwar erst Ende März, ich habe aber bereits mit der Niederschrift der Zeilen begonnen. Und wie auch schon praktiziert, lasse ich auch diesmal wieder „meine Blog-Leser“ an der Entstehung des Textes teilhaben.
Im ersten Teil des Werdeganges widme ich mich der Vorgeschichte dieses Projektes, den ersten beiden Interviews und einer wichtigen Quelle.

Auf schlussendlich 26 Seiten wurde versucht, mit Text und Bild sich möglichst wahrheitsgetreu diesem sehr ergiebigen Thema zu widmen. In unzähligen Stunden, in vielen Gesprächen und der Durchsicht von alten Dokumenten wurde einiges an Material zusammengetragen. Dieses Material wurde gesichtet und in viel Kleinarbeit zu einem grossen Ganzen verwendet. Für ein Dokument, welches unserer Volksmusik von den Anfangstagen des Schwyzerörgelis bis in die heutige Zeit gerecht zu werden versucht.

Vorgeschichte
pius ruhstaller
Pius Ruhstaller, Projektleiter des neuen Schwyzer Heftes „Innerschwyzer Volksmusik“
Bildquelle: echo-vom-gaetterli.ch

Im Jahr 2014 kontaktierte Pius Ruhstaller, Sachbearbeiter bei der Geschäftsstelle Kulturkommission vom Kanton Schwyz, den Muotathaler Verein Giigäbank. Ruhstaller erklärte den Verantwortlichen des Vereins, dass ein neues Schwyzer Heft in Planung sei. Dieses Heft soll die Volksmusik vom inneren Kantonsteil von Schwyz thematisieren. Die Absicht sei, dass jede Gemeinde als Vorgabe etwa zehn Seiten zusammentragen soll. Der Projektleiter des neuen Schwyzer Heftes deckte die Muotathaler mit ersten Informationen und einem Grobkonzept ein. Nebst den zehn Seiten Text sollen Kurzporträts von den wichtigsten Volksmusikanten und passende Anekdoten verfasst werden. Zudem seien zahleiche Fotos, auch ältere, zu diesem Thema erwünscht.

Der Verein Giigäbank, welcher 2009 zur Förderung der Volkskultur in den Gemeinden Muotathal und Illgau gegründet wurde, machte sich auf die Suche nach einem „Autor“. Diesen fanden sie in meiner Person. Da sich meine musikalischen Wurzeln eher im Rock-, Blues-, Country-, Jazz- und Gospel-Bereich befinden, war ich anfänglich skeptisch gegenüber diesem Projekt. Ich konnte mich dann aber doch relativ rasch dazu entschliessen, dieses in meinen Augen „Gross-Projekt“ in Angriff zu nehmen. Der Startschuss erfolgte im Herbst 2014.

Interviews und viel Kleinarbeit
Als Erstes traf ich mich mit Peter Betschart, einem ausgewiesenen Kenner der Muotathaler Volksmusik und Vorstandsmitglied des „Giigäbanks“. Er erklärte mir die Absicht der Schwyzer Kulturkommission und das Konzept. Ich machte mir Notizen und Betschart gab mir auch entsprechende Unterlagen zum Studium mit.

Ich las mich erstmal ins Thema ein und erarbeitete mir ein eigenes Grobkonzept. Am Wochenende des Muotitaler Alpchäsmarktes führte ich die ersten beiden von etwa 15 Interviews durch. Ich startete mit Kari Suter (Länzä), welcher mit 13 Jahren zum Klarinettenspiel fand. Aus seiner Feder stammen etwa 60 Kompositionen. Suter war nicht nur in diversen Ländlerkapellen aktiv. Er war auch von 1967 bis 1998 Dirigent im Musikverein Muotathal und von 1977 bis 1997 Dirigent des Jodlerklubs Muotathal. Meine Wahl traf nicht zufällig als Ersten Kari Suter. Denn ich vereinbarte mit Peter Betschart, dass ich von sechs Muotathaler Volksmusikanten ein Kurzporträt fürs Schwyzer Heft verfasse. Nebst Suter erfolgte dies für Anton Betschart (Jakä), Franz Schmidig senior und Franz Schmidig junior (Lunnis), Fredi Zwimpfer sowie Leo Schelbert (Tönis).
Nebst viel Wissenswertem und Informativem rund um die Muotathaler Volksmusik-Szene erzählte mir Suter auch amüsante Anekdoten.

Josef Inderbitzin (Sunnäwirt), ein begnadeter Handorgel-Spieler und ausgezeichneter Kenner der Muotathaler Volksmusik, war meine zweite Interview-Station. Inderbitzin brachte mir einige Muotathaler Volksmusikanten näher, von welchen ich bis dahin noch nie gehört habe. Auch er wusste viele Geschichten und lustige Begebenheiten. Dazu nannte er mir viele Einzelheiten und Details zu längst verstorbenen Musikanten. Weiter berichtete der ehemalige Wirt des Restaurants Sonne von den Anfängen des Schwyzerörgelis.

Der Blog von Lukas Stammler
Wie schon bei Kari Suter, nahm ich das Gespräch mit Josef Inderbitzin mit meinem iPhone auf. Als Vorbereitung hatte ich das erarbeitete Grobkonzept dabei. Dieses war der rote Faden beim Interview. Zuhause schrieb ich die beiden Gespräche nieder, setzte daraus viele Fakten in den künftigen „Haupttext“, legte neue Daten-Files an und sammelte die ersten Anekdoten. Aus den beiden Gesprächen ergaben sich neue Fragen, welche ich mir notierte.

Wie für diesen „Zirk-Text“, habe ich schon das „Projekt Muotathaler Volksmusik“ mit meinem Blog begleitet. Dabei veröffentlichte ich zum Gespräch mit Kari Suter einen separaten Blog-Beitrag: Ds Tönnis Leo fuhr “Mit em Töff is Muotathal” und ds Länzä Kari mit der Vespa nach Engelberg. Das Interview mit Josef Inderbitzin und die daraus resultierenden Fakten fanden sich in folgenden zwei Berichten wieder: Die Anfangstage der Schwyzer Örgeler im Muotathal und was der „Tschinggä-Liederverein“ einst so trieb und Ein paar lustige Anekdoten aus alten Zeiten (aus dem Gespräch mit Josef Inderbitzin).

balbuluz
Schwyzer Handharmonika – balbuluz.blogspot.ch
Bildquelle: balbuluz.blogspot.ch

Zudem konsultierte ich im Internet den Blog von Lukas Stammler: Schwyzer Handharmonika – balbuluz.blogspot.ch. Stammler, ein Dr. med. aus Basel und unter anderem Dozent am Anatomischen Institut der Universität Basel, spielt selber hervorragend Schwyzerörgeli. Er verbrachte viel Zeit im Muotatal und trug unzählige Informationen zu alten, traditionellen Tänzli und den alten Schwyzerörgelern aus dem Muotatal zusammen. Weiter entwickelte sich Lukas Stammler zu einem Fachmann und Kenner der Schwyzerörgeli der Firma Eichhorn von Schwyz.

feldwaldwiesenblogger

Ein Gedanke zu “Die Veröffentlichung des neuen Schwyzer Heftes „Innerschwyzer Volksmusik“ erfolgt am 17. April

  1. Lukas Stammler schreibt:

    Ich warte schon ganz gespannt auf diesen Beitrag zu unsere Musikgeschichte. Mit dem grossen Engagement von Pius und deiner lebendigen Art zu schreiben wird das bestimmt ein informatives, lehrreiches und unterhaltendes Kleinod zur schweizer Musikgeschichte.

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