Ein fast «normaler» Siebner Herbstschwingertag

Am Sonntag, 26. September führt der Schwingklub March–Höfe (SKMH) den 83. Herbstschwingertag Siebnen unter sehr erschwerten Bedingungen durch. Um endlich wieder einmal ein normales Schwingfest mit Zuschauern und ohne Schutzmasken zu erleben, wird der Anlass strikt nach dem 3G-Konzept durchgeführt.

Text und Foto: Hansruedi Ulrich (Pressechef SKMH) / Bearbeitung: feldwaldwiesenblogger

Die leidige Covid-Szenerie hat die Schwingsaison 2021 richtig schmucklos, hektisch und unübersichtlich aussehen lassen. Die ersten Feste hatten ohne Zuschauer einen richtig tristen Charakter. Mit der Zeit waren wieder Zuschauer erlaubt, sofern man ein Covid-Zertifikat vorweisen konnte. Eine Tatsache an der sich bis heute leider die Geister scheiden. Das mit Abstand wichtigste aber war, dass alle Schwinger wieder ihrer Leidenschaft frönen durften. Sieger konnten gekürt und Kränze herausgeschwungen werden. Ein Vereinsleben, verbunden mit sportlichem Ehrgeiz sowie musikalischen, kulturellen und kameradschaftlichen Stunden, ist in unserem Land genau so wichtig wie die Luft zum Atmen. Eine Bevölkerung, die im Vereinsleben seit ewiger Zeit ihre Befriedigung und Ansporn findet, entweder als aktiver Teilnehmer oder geniessender Zuschauer, ist einfach zufriedener, ausgeglichener und krisenresistenter. Genau darum ist es wichtig, das Vereinsleben zu unterstützen, auch wenn man dabei halt einmal eine etwas unappetitliche Suppe essen muss.

Die drei Lebendpreise mit ihren Züchtern und Spendern

Zutritt aufs Festgelände nur mit gültigem Covid-Zertifikat

Für den Schwingklub March–Höfe war klar, dass man nach einem Jahr Abstinenz den beliebten Herbstschwingertag Siebnen wieder durchführen will. Wenn möglich so normal wie immer, mit Zuschauern und ohne Einschränkungen im Festablauf. Aber: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt ohne Zertifikat leider nicht möglich. Das Kern-OK unter der Leitung von Präsident Benno Züger hat etliche mühsame Stunden in die Vorbereitung des Festes gesteckt. Einige brauchten Nerven wie Drahtseile um die Odyssee der Ämter und Behörden für die notwendigen Bewilligungen zu überstehen. Längst nicht alle OK-Mitglieder waren einverstanden mit dieser Art Zuschauerbehandlung. Einige taten sich schwer mit diesen Richtlinien, mit der Tatsache, dass Zuschauer mit einer anderen Einstellung draussen bleiben müssen. Einige dachten es still für sich, andere brachten es offen zum Gespräch. Aber alle internen Kritiker sahen die Realität vor Augen, ohne 3G ist momentan ein normales Schwingfest leider nicht durchführbar. Und sie respektierten den grossen Einsatz ihrer Kameraden und unterstützen das geplante Schwingfest trotz ihrer eigenen Widersprüche. So dürfen alle, die ein gültiges Zertifikat vorweisen können, sich auf ein normales Schwingfest freuen. Etwas, dass dieses Jahr Seltenheitswert besitzt. Die Schwinger jedenfalls honorieren den grossen Einsatz des SKMH. Mit über 130 Schwingern haben sie sich so zahlreich angemeldet wie schon lange nicht mehr. Darunter befinden sich die Eidgenossen und ehemaligen «Siebnen»-Sieger Willi Graber, Stefan Burkhalter und Reto Nötzli sowie weitere knapp 50 Kranzschwinger. 

Gratis-Testmöglichkeiten vor Ort

In Siebnen gibt es an zwei Tagen die Möglichkeit, sich gratis testen zu lassen, um ein Zertifikat zu erhalten. Am Samstag in der alten Turnhalle beim Stockbergareal von 14.00 bis 20.00 Uhr, und am Sonntag auf dem Festgelände des Schwingfests von 06.00 bis 12.00 Uhr. Wichtig: Mitzubringen sind ein Krankenkassenausweis und ein gültiger Ausweis oder eine Identitätskarte. 

Stier «Hector» sticht heraus

Gabenchef Michael Gemperli und seine fleissigen Mitsammler waren positiv überrascht wie erfolgreich die Gabensammlung abgelaufen ist. Sie können den Schwingern und Zuschauern einen prächtigen Gabentempel präsentieren. Die Prunkstücke daraus sind die drei Lebendpreise. Der Siegerstier Hektor wurde gespendet von Roman Kohler (Hagedorn AG, Pfäffikon). Als zweiter Preis winkt das Rind Ragusa, gespendet von Barbara Krieg (Gasthaus Kapellhof, Tuggen) und von Guido Vogt (Balz Vogt AG, Wangen). Als dritter Lebendpreis steht das Kalb Utta bereit, der Spender ist Edi Diethelm (Diethelm Bauplanung GmbH, Tuggen). Mit vielen weiteren schönen Gaben wird der reichhaltige Gabentempel abgerundet. Der Schwingklub March-Höfe bedankt sich bei allen Spendern recht herzlich.  

Der Beginn des Schwingfestes ist auf 08.30 Uhr angesetzt. Den Festbesuchern wird wie jedes Jahr Feines aus der Festwirtschaft und urchige Folklore geboten. Ein Verschiebedatum ist nicht geplant. Ab 06.00 Uhr kann man sich am Festtag auf www.skmh.ch oder der Nummer 1600 über die Durchführung des Festes informieren. Es bleibt zu hoffen, dass OK-Präsident Benno Züger auch dieses Jahr wieder einen guten Draht zu Petrus findet. Der SKMH würde sich freuen, trotz der ungewöhnlichen Umstände möglichst viele Besucher in Siebnen begrüssen zu können. 

feldwaldwiesenblogger

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