Mein Dilemma mit der Zeit

Als ich heute Nachmittag um unser schönes Tal gejoggt bin (habe einen freien Nachmittag eingezogen), machte ich mir so meine Gedanken um die Zeit. Und zwar um die Zeit, welche ich mir nehmen möchte, in Tat und Wahrheit aber nicht kann. Gemeint ist meine teilweise spärliche Zeit für’s Bloggen. Manchmal ein richtiges Dilemma.


(Bildquelle: kerstineicker.wordpress.com)

Obiges Bild habe ich bei Google gefunden, respektive auf der Homepage von Kerstin Eicker. Frau Eicker verwendete das Bild zu einem Text mit dem Titel: «Unser Zeit-Dilemma».
Wie passend!

Mein Dilemma ist natürlich ein kleines, und eigentlich nicht der Rede wert.
Vor allem, als ich gestern erfahren habe, dass ein Musikerkollege aus Schwyz, Guido Lalli, 51-jährig an einem Herzversagen gestorben ist. Viel zu früh, unfassbar oder das mag mich jetzt richtig, waren nur einige der Kommentare gestern zum Tode des wohl grössten Status Quo-Fans und -Kenner im ganzen Schwyzer Talkessel.
Ich empfehle als Memoriam an Guido Lalli mein Blog-Interview mit ihm über seine Band Stets ä Soo.

Und so kommt mir mein oben begonnenes Zeit-Management-Jammern irgendwie fehl am Platz vor. Oder doch nicht? Nach so einer Nachricht, wie dem viel zu frühen Tod von Guido, macht man sich jeweils so seine Gedanken. Gedanken, ob man wirklich das macht, was einem wichtig ist.

Meine ganze Seele möchte ich jetzt hier in einem öffentlich zugänglichen Blog nicht ausbreiten. Aber so viel sei gesagt: Das Bloggen ist für mich sehr wichtig.
Es ist für mich zu einer richtiggehenden Leidenschaft geworden, zu persönlichen Erlebnissen oder aktuellen Geschehnissen meinen Senf abzugeben.

Das Dilemma daran ist aber oft die Zeit. Die interessanten Themen fallen ja nicht nur auf eine Wochenende, wo ich mehr Zeit für einen grösseren Blogeintrag habe.
Auch unter der Woche brennen mir Dinge unter den Nägeln, über die ich schreiben möchte. Das ist aber nur mit einem guten Zeit-Management möglich. Denn so ein Beitrag wie am vergangenen Montag, «Bruno Gislers Dopingfall ist vor allem ein Glaubwürdigkeits-Problemfall», nimmt doch einiges an Recherche-Zeit in Anspruch.

Und da stecke ich Mitten drin, im Dilemma. Wie viel Zeit möchte ich mir für das Bloggen nehmen? Ehrlich gesagt, recht viel. Nur, die Zeit habe ich nicht immer. Denn ich gehe als Chemielaborant einem 100%-Job nach, und habe bekanntermassen noch andere Hobbys, wie beispielsweise mein geliebtes Schlagzeugspielen.

Und da kommt halt ein geschicktes Zeit-Management, was für eine wunderbare Wortkreation, ins Spiel. Ideen für einen Beitrag kann ich jederzeit sammeln, in ein Wordfile schreiben und reifen lassen. Bis zum Take-Off in den Blog.

Das Schöne daran ist, dass ich unabhängig bin, und tun und lassen kann wie es mir beliebt. Ich kann schreiben wann ich will, und über was ich will.

Manchmal frage ich mich, wie es wäre, mal auf Auftrag einen Beitrag verfassen zu müssen, dürfen oder können. Für eine Zeitung, ein Magazin oder auch nur für ein «Käseblättli». Denn dann müsste ich ziemlich sicher mein jetziges Zeit-Management mit der lockeren Handhabung überdenken.

Aber auch das ist zu schaffen. Denn ein bisschen Druck hat noch nie geschadet. Dauerdruck führt zu Stress, ein wenig Druck kann in meinen Augen sogar zu Höchstleistungen anspornen.

Nun, mein Dilemma mit der Bloggingzeit ist vorhanden, aber nicht bejammernswert. Klar hätte ich gerne mehr Zeit, um viele Dinge gründlicher recherchieren zu können. Aber dann wäre ich ja wohl eher ein Journalist als Blogger.

Ich denke, die Unterschiede sind wohl fliessend. Blogger beschäftigen sich meist mit einem speziellen Thema, und bringen sehr viel Persönliches rein. Journalisten müssen und sollen aber objektiv schreiben. Das ist wohl der Hauptunterschied.

Meine Texte sind oft unausgegoren, eben gebloggt. So kamen mir heute beispielsweise neue Gedanken zu Bruno Gisler’s Dopingfall in den Sinn.
Hier sind sie, die freien Gedanken: Gisler musste wohl das sagen, was ihm sein Verband «aufgezwungen» hat. Denn zugeben, dass er Gly-Coramin eingenommen hat, hätte ihn nicht vor einer milden Strafe bewahrt. Diese Verwechslungsgeschichte wurde ihm aufgedrückt, um ihm eine längere Strafe zu ersparen.

So ist das eben mit dem Bloggen und der Zeit. Mit der Zeit kommen mir nämlich jeweils Änderungen und neue Ideen zu bereits verfassen Beiträgen in den Sinn, wie zu dem Dopingfall.
Oder zu den Beiträgen über das Gespräch mit Pfarrer Toni Schmid. Das Gespräch habe ich damals mit dem iPhone aufgenommen. Nun höre ich es ab, und probiere daraus einen verständlichen Text zu verfassen. Es ist alles andere als einfach, und zudem Neuland für mich. Auch könnte ich nach ein paar Tagen, wenn ich die besagten Texte wieder lese, Änderungen oder Korrekturen anbringen. Ich lasse es aber, auch aus Zeitgründen, sein.

Wäre ich Profi-Journalist, würde ich wohl gewisse Texte verfassen, und in ein oder zwei Tagen nochmals zur Hand nehmen und überarbeiten. Das mache ich als Blogger, wie erwähnt, halt nicht. Aber: Klar lese ich vor dem Veröffentlichen mein Geschriebenes durch, teilweise mehrmals.

Nun, ich denke, es ist gut wie es ist. Ich werde an meiner Blogging-Stratege nicht viel ändern. Denn ich möchte meine Beiträge auch ein Stück weit spontan und lebendig belassen.

Über was ich mir in nächster Zeit Gedanken machen muss, ist meine «Bloggingumgebung». Denn KAYWA, der jetzige Betreiber der noch vorhandenen blueblog-Seiten, möchte diesen Dienst in absehbarer Zeit einstellen. Wie und was ich machen werde, weiss ich noch nicht. Aber das ist ein Thema für ein andermal.

feldwaldwiesenblogger

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