Nachgefragt bei Marcel Mathis, dem überlegenen Sieger beim Hallenschwinget Engelberg

Marcel Mathis gewann am letzten Samstagabend mit dem Punktemaximum von 60 Punkten den Hallenschwinget von Engelberg. Wegen der drückenden Überlegenheit des Nidwaldners musste gar ausgeschwungen werden, um seinen Schlussgang-Gegner zu ermitteln. Dieser war schliesslich der Schwyzer Adrian Steinauer, welcher aber gegen den entfesselten Mathis ebenfalls kapitulieren musste. Am 36. Engelberger Hallenschwinget, dem 400 Zuschauer beiwohnten, nahmen 165 Schwinger teil.

Der in Büren NW wohnhafte Marcel Mathis wird dieses Jahr 28 Jahre jung und holte sich in seiner Karriere bisher 38 Kränze. Darunter befindet sich auch ein Eidgenössischer Kranz, herausgeschwungen 2013 in Burgdorf. Zudem ist der Landwirt, welcher zuhause den Bauernhof seiner Eltern übernommen hat, im Besitz aller Bergkränze und auf seinem Konto steht auch ein Kranzfestsieg.

Die letzte Saison lief für Marcel mit drei gewonnenen Kränzen eher durchzogen. Am besten lief es dem Sennenschwinger beim Südwestschweizerischen Teilverbandsfest in Genf. Dort stand er im
Schlussgang gegen Erich Fankhauser, einem weiteren Innerschweizer. Der gelernte Metallbauer verlor gegen einen Kurz des Entlebuchers und belegte letztendlich Rang 2a.

Der überlegene Sieg in Engelberg, mit einem nicht alltäglichen Resultat von sechs glatten Zehnern, erwog die feldwaldwiesenblog-Redaktion dazu, mit dem Nidwaldner Kontakt aufzunehmen. Am Telefon wurden dem 190 Zentimeter grossen und 98 Kilogramm schweren Athleten (Quelle: schlussgang.ch) einige Fragen gestellt.

Marcel Mathis
Marcel Mathis als neu gekrönter Eidgenosse am ESAF Burgdorf 2013
Bildquelle: luzernerzeitung.ch

Herzliche Gratulation zu deinem grandiosen Sieg in Engelberg! Hast du auch schon ein Schwingfest mit dem Punktemaximum von 60 Punkten gewonnen?
Bei den Aktiven zum ersten Mal, als Jungschwinger gewann ich einmal ein Schwinget mit dem Punktemaximum.

Was für Gedanken gingen dir nach dem Sieg in Engelberg durch den Kopf?
Es war ein schönes Erlebnis. Nach dem fünften Gang habe ich meine Chance gespürt. Es war eine grosse Erleichterung vorhanden, als ich den letzten Gang gewinnen konnte. Und erst noch mit einer Zehn!

Du scheinst in blendender Frühform zu sein. Hast du dein Training im Gegensatz zur letzten Saison verändert oder intensiviert?
Nein, ich gestaltete mein Training ähnlich wie in anderen Jahren. Ich habe aber mehr trainiert. In Engelberg ist alles aufgegangen. Manchmal läuft es gut, an anderen Tagen wieder weniger. Ich habe dafür keine Erklärung.

Du giltst als feiner Techniker. Welches sind deine bevorzugten Schwünge?
Das sind der Übersprung und der Fussstich.

An welchen Schwüngen hast du im Wintertraining besonders gearbeitet?
Ich habe im Wintertraining ganz allgemein an der Technik gearbeitet, aber nicht speziell an etwas bestimmtem. Momentan absolviere ich pro Woche drei Schwingtrainings und zuhause ein Ausdauertraining.

Deine letzte Saison mit drei Kränzen war ein wenig durchzogen. Hast du eine Erklärung dafür?
Ich habe eigentlich keine Erklärung dafür, und eine Verletzung lag auch nicht vor. Mit etwas Glück hätten es auch fünf Kränze sein können. Denn ich lag jeweils ganz knapp dahinter. Mein bestes Schwingfest war das Südwestschweizerische Teilverbandsfest. Ich zog in Genf einen Supertag ein. Ausser dem verlorenen Schlussgang ging alles auf.

Was für Ziele und Erwartungen hast du für diese Saison?
Dass ich besser abschneide, als die beiden letzten Saisons, und alle möglichen Kränze gewinnen kann. Darunter als grosses Ziel der Eidgenössische Kranz in Estavayer-le-Lac.
Ich darf diese Saison sieben Kranzfeste bestreiten, und hoffentlich als achtes auch das Eidgenössische. Nebst dem eigenen Teilverbandsfest trete ich an den Bergfesten auf dem Stoos, Brünig und auf der Schwägalp an.

Welches war bisher deine beste Saison als Aktiver? Welcher Sieg war bisher dein schönster?
Es sind zwei Saisons, die ich hervorheben möchte. Nämlich 2012 und 2013. In beiden Jahren erreichte ich jeweils sieben Kränze. Im Jahr 2012 sticht der Kranzfestsieg am Ob- und Nidwaldner Kantonalschwingfest heraus, bei welchem ich im Schlussgang Peter Imfeld bezwang. Der Höhepunkt im Jahr 2013 war der Gewinn des Eidgenössischen Kranzes beim ESAF in Burgdorf.

Welchen Anlass wirst du als nächstes bestreiten?
Als nächstes werde ich beim Frühjahrsschwinget in Pfäffikon SZ antreten. Vorher steht am kommenden Samstagmorgen ein Konditions- und Schwingtraining vom Ob- und Nidwaldner Kantonalverband auf dem Programm.

Ein herzlicher Dank an die Adresse von Marcel Mathis für die aufschlussreichen Antworten! Der Start in die noch junge Saison ist dem Eidgenossen geglückt. Ich wünsche Marcel für die bevorstehende Kranzfestsaison alles Gute, viel Erfolg und vor allem beste Gesundheit.

feldwaldwiesenblogger

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