Nachgefragt bei Roger Rychen, welcher beim «Glarner-Bündner» im Schlussgang stand

Text: feldwaldwiesenblogger

Roger Rychen bestritt vor Wochenfrist am Glarner-Bündner Kantonalschwingfest in Näfels den Schlussgang. Der zweifache Glarner Eidgenosse verlor diesen zwar, seine Leistung an seinem ersten Kranzfest seit dem ESAF 2019 in Zug ist aber allemal erwähnenswert.

«Nichtsdestotrotz, ein Lachen meiner wundervollen Tochter muntert eine Schlussgangniederlage schnell wieder auf», schreibt Roger Rychen auf Facebook

Bild: Roger Rychen (Facebook)

Den Eidgenossen Tobias Krähenbühl auf dem Weg in den Schlussgang besiegt

Roger’s Einstieg in den Glarner Ehrentag verlief nicht ganz wunschgemäss. Im ersten Gang wurde er vom Urner Gast Andi Imhof besiegt. Dann aber folgte eine eindrückliche Aufholjagd. Der Reihe nach besiegte der Maschinist Corsin Jörger, Michael Steiner und Nicola Funk. Um den Schlussgang-Einzug duellierte sich der mittlerweile 51-fache Kranzschwinger mit dem Thurgauer Eidgenossen Tobias Krähenbühl, welchen er ins Sägemehl betten konnte. Roger stand seit 2018 (Bündner-Glarner und St. Galler Kantonalschwingfest) erstmals wieder in einem Schlussgang eines Kranzfestes.

Warten auf den ersten Kranzfestsieg

Im Schlussgang stand Roger dem Thurgauer Schwergewicht Domenic Schneider gegenüber. Dieser überlistete den Glarner Sennenschwinger mit einem Stich und feierte so seinen zweiten Kranzfestsieg. Derweil der Familienvater aus Mollis immer noch auf seinen ersten Kranzfestsieg wartet. Roger, welcher am 26. Februar Vater von Tochter Ariana wurde, stand mittlerweile zum siebten Mal in einem Kranzfest-Schlussgang. Prognose: Beim achten Anlauf klappt’s! Denn: Wie Siege sich anfühlen, weiss der gelernte Landwirt bestens, zieren doch 17 Siege an Rangschwingfesten sein Palmarès.

Der 30-Jährige stand dem Schwinger-Blog vergangene Woche Rede und Antwort zum Schlussgang am «Glarner-Bündner», aber auch zur Trainingsgestaltung und zur Saisonvorbereitung. Und: Am kommenden Sonntag, 4. Juli, geht’s für den Modelathlet mit den Gardemassen von 190 Zentimeter Körpergrösse und 110 Kilogramm Gewicht am «Innerschweizerischen» in Ibach SZ bereits weiter. Als Nordostschweizer Gast bekommt er es beim Anschwingen mit dem Schwyzer Eidgenossen Mike Müllestein zu tun. Das grosse Ziel wird der Innerschweizer Teilverbands-Kranz sein. Denn dieser fehlt noch in der Sammlung von Roger.

Um die Schlussgang-Qualifikation duellierte sich Roger mit dem Thurgauer Turnerschwinger Tobias Krähenbühl

Bild: Lorenz Reifler

Zuerst das Positive: Herzliche Gratulation zum ersten Saisonkranz! Was ging dir nach dem verlorenen Schlussgang in Näfels durch den Kopf?

«Vielen Dank für die Gratulation! Aus meiner Sicht gesehen ist es schade, dass es so schnell vorbei war.»

Was genau passierte im Schlussgang? Wie beurteilst du den rückblickend?

«Domenic Schneider hat mit Stich angegriffen, und am Boden konnte ich mich nicht mehr wegdrehen. Dabei ist mir ein taktischer Fehler unterlaufen.»

Würdest du heute mit einer anderen Taktik den Schlussgang in Angriff nehmen?

«Ja, das würde ich. Ich habe den Gang inzwischen analysiert. So kann ich mich stetig weiter entwickeln.»

Worin meinst du, lagen die Stärken von Domenic Schneider im Schlussgang?

«Er hat sofort angegriffen, und mich am Boden gut fixiert.»

Was für ein Fazit ziehst du insgesamt für dein erstes Kranzfest der Saison?

«Ich ziehe ein positives Fazit. Denn ich konnte meine Konsequenz in einigen Bereichen verbessern.»

Nach 17 Siegen an Rangschwingfesten (auf dem Bild am Gibelschwinget Bonstetten 2017) wäre nun die Zeit reif für einen Sieg an einem Kranzfest

Bild: rogerrychen.ch

Hast du am Sonntagmorgen mit einer Schlussgangqualifikation geliebäugelt?

«Klar, das ist immer das Ziel. Mir ging es darum, Gang für Gang meine beste Leistung abzurufen, samt sauberer technischer Ausführung.»

Wie lief die doch ziemlich kurze Saisonvorbereitung ab?

«Ich bin trotz allem in verschiedenen Bereichen nach Fahrplan unterwegs. Aufs Schwingen bezogen hatte ich von Anfang an ein sehr gutes Gefühl im Sägemehl.»

Das Glarner-Bündner Kantonalfest in Näfels war gewissermassen ein Kaltstart in die Saison. Wie bist du mit diesem Umstand umgegangen?

«Es ist eine zusätzliche Erfahrung, um mich weiterzuentwickeln. Diese Herausforderung habe ich gerne angenommen.»

Die Trainingsgestaltung für 2021 ist sicher sehr ungewöhnlich. Wie sieht dein Training momentan aus?

«Ich habe aktualisierte Trainingspläne, welche ich befolge. Das Schwingtraining ist in dieser Phase umfangreicher als üblich.»

Am kommenden Sonntag bist du Gast am ISAF in Ibach. Was rechnest du dir für das erste Teilverbandsfest der Saison aus?

«Ich freue mich sehr auf das Fest in Ibach, an welchem ich als Gast antreten darf. Ich bereite mich gut darauf vor, und bin bereit meine Chancen zu nutzen.»

feldwaldwiesenblogger

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