Rückblick Woche 36: Schönwetter-Bon fürs EJSF im 2021, Coronaschwinget 2.0 und sind 2021 gar «Geisterschwingfeste» möglich?

Text: feldwaldwiesenblogger

In Zeiten vom Coronavirus kann man in einem schwingerischen Wochenrückblick leider nicht von einem stimmungsvollen Schwingfest mit packenden Zweikämpfen, einem spannenden Schlussgang oder einem würdigen Sieger schreiben. Was man aber kann, ist von zukünftigen oder vergangenen Anlässen berichten, und so die Durststrecke bis zu den nächsten Schwingfesten etwas verkürzen.
Ein Schwingfest ging aber trotzdem über die Bühne: Der Coronaschwinget 2.0. Matthias Aeschbacher hiess der überlegene Sieger dieses Klubschwingfestes.
Jörg Abderhalden erinnerte sich am vergangenen Sonntag an seinen ersten Königstitel 1998 in Bern.
Sind 2021 gar «Geisterschwingfeste» denkbar? Michael Wiget erklärte in einem «Nau.ch»-Interview: «Falls nötig, werden aber auch «Geisterschwingfeste» durchgeführt.» Eine Arbeitsgruppe des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) erarbeitet dieser Tage diesbezüglich ein Schutzkonzept.

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«Land unter» beim eigentlichen EJSF 2020-Termin
Bild: Eidgenössisches Jubiläumsschwingfest 2020 (Facebook)

Das Eidgenössische Jubiläumsschwingfest wäre am letzten Sonntag eine nasse Angelegenheit geworden…
Auch das Eidgenössische Jubiläumsschwingfest, welches letzten Sonntag in Appenzell stattgefunden hätte, musste wegen Corona verschoben werden. Etwas Positives hat das Ganze allerdings: Der Anlass wäre eine ziemlich nasse Angelegenheit geworden, mehr noch: Das viele Regenwasser hätte rings ums Festgelände vermutlich einige Probleme verursacht. Die Organisatoren meinten dazu auf ihrer Facebook-Seite «Wir hätten euch ja so gerne dieses Wochenende bei uns auf dem Festgelände in Appenzell begrüsst – aber wenigstens können wir uns so den Schönwetter-Bon aufsparen und ihn bei Petrus für den 5. September 2021 einlösen». Wie wahr!

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Matthias Aeschbacher heisst der Sieger vom Coronaschwinget 2.0
Bild: Barbara Loosli

Coronaschwinget 2.0
Letztes Wochenende trug der Schwingklub Sumiswald das zweite «Coronaschwingfest» aus. An diesem Klubschwinget, welches in der Schwinghalle der Sumiswalder ausgetragen wurde, nahmen 12 Schwinger teil, darunter die beiden Eidgenossen Matthias Aeschbacher und Patrick Schenk. Die beiden Klubkollegen trafen denn auch im zweiten Gang und im Schlussgang aufeinander. Beide Begegnungen entschied Aeschbacher, der frischgebackene Vater, für sich und gewann den Coronaschwinget 2.0 in überlegener Manier. Aeschbacher schrieb dazu auf seiner Facebook-Seite: «Coronaschwinget 2.0 – wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Aber ja he nu, machen wir das Beste draus und Spass macht Schwingen immer!»

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Jörg Abderhalden erinnert sich mit diesem Zeitungsausschnitt an den Königstitel vor 22 Jahren
Bild: Jörg Abderhalden (Facebook)

Jörg Aberhalden’s Erinnerung ans ESAF 1998 in Bern
«Ein 19jähriger Schreinerlehrling ist König – und das Toggenburg steht kopf»: Mit diesem Zeitungsausschnitt erinnerte Jörg Abderhalden auf seiner Facebook-Seite an seinen Triumph vor 22 Jahren, als er 1998 im alten Wankdorf-Stadion in Bern seinen ersten von insgesamt drei Schwingerkönig-Titeln holte. Abderhalden ist unbestritten einer der besten Schwinger aller Zeiten, sicherte er sich doch mit den Siegen am Kilchberger-Schwinget und dem Unspunnen-Schwinget den sogenannten «Schwinger-Grand Slam».
Der 41jährige ist auch heute noch stark mit dem Schwingen verbunden. So amtete der dreifache Familienvater beispielsweise als Technischer Leiter des St. Galler Kantonalen Schwingerverbandes und ist aktuell Schwingexperte beim Schweizer Fernsehen.

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Neueidgenosse Michael Wiget im Interview mit «Nau.ch»
Bild: Nau.ch

Sind 2021 sogar «Geisterschwingfeste» denkbar?
«Nau.ch» führte vor ein paar Tagen ein Interview mit dem Berner Neueidgenossen Michael Wiget. Dabei kamen auch das Coronavirus und seine Auswirkungen zur Sprache. Auf die Frage, ob Schwingfeste auch ohne Zuschauer denkbar sind, entgegnete der 21-Jährige: «Nein, «Geisterschwingfeste» könnte ich mir nicht vorstellen. Die Fans würden in der Arena fehlen. Die Emotionen würden niemals dieselben sein. Der Verband hat bereits mitgeteilt, ein Schutzkonzept zu erstellen. Falls nötig, werden aber auch «Geisterschwingfeste» durchgeführt.» Diese Aussage liess mich aufhorchen. Könnte es den Schwingern ähnlich ergehen, wie schon den Fussballern? Wären demnach 2021 «Geisterschwingfeste» denkbar?
Der ESV hat kürzlich auf seiner Homepage informiert: «Die ab September, unter der Leitung des TL ESV Stefan Strebel, wirkende Arbeitsgruppe zum Thema «Durchführung von Schwingfesten 2021» wird sich mit vielfältigen Themen (Schutzkonzepte mit diversen Zuschauerzahlen, Standorte, Budgets, Fernseh- und Livestream-Übertragungen usw.) auseinanderzusetzen haben.» Im Verlaufe des Septembers werden wir Schwingerfreunde wohl mehr erfahren, wie der Eidgenössische Schwingerverband 2021 «coronamässig» angehen will.

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Teilnehmer vom «Imperial Valley Schwingfest», welches um 1932 stattfand
Bild: West Coast Swiss Association (Facebook)

Das «Imperial Valley Schwingfest»
Diese Woche entdeckte ich dieses Foto auf der Facebook-Seite der «West Coast Swiss Association», quasi das Pendant zum ESV in der Schweiz. Der Verband an der US-Westküste erstreckt sich über die Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington. Als Erklärung kann man dazu lesen, dass es sich hierbei um das 11. oder 12. Schwingfest um 1932 in Holtville handelt: Nämlich das sogenannte «Imperial Valley Schwingfest». Die ersten Schweizer Siedler in Kalifornien brachten bekanntlich nebst verschiedenen Schweizer Bräuchen auch den Schwingsport mit, und frönen diesem auch heute noch. So nehmen an jedem «Eidgenössischen» jeweils auch Schwinger aus den USA teil. In Zug waren letztes Jahr vier Schwinger von der US-Westküste startberechtigt, nämlich Dustin Gwerder, Jacob Schallberger, Steve Widmer und Andrew Betschart.

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Das Speaker-Team vom ESAF 2022 Pratteln vor der Countdown-Uhr
Bild: Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest Pratteln im Baselbiet (Facebook)

Zu Guter Letzt:
Letzte Woche haben die Organisatoren des nächsten «Eidgenössischen» 2022 in Pratteln den Countdown eingeläutet. Nun wurde dieser Tage auch das Speaker-Team bekannt gegeben. Es sind dies Eliane Gnägi, Thomas Jäger und Arnold Schuhmacher. Diese drei Stimmen werden in zwei Jahren die Schwingerfreunde in der Arena mit den nötigen Informationen fachkundig versorgen.
Die Baselbieter tun es diesbezüglich den Zugern zweifach gleich: Auch diese hatten letztes Jahr ein Dreier-Team mit Beat Tschümperlin, Fabienne Bamert und Hugo Abegg am Start. Und auch zu diesem Team gehörte eine Frau.

feldwaldwiesenblogger

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