Soll Donald Trump neuer Präsident der USA werden? – Ruth Aschilier ist entschieden dagegen.

Wie kürzlich in einem Blogbeitrag angesprochen, können wir Schweizer bei den Präsidentschaftswahlen in den USA nicht mittun. Es sei denn, wir sind Doppelbürger. Trotzdem interessiert uns hierzulande diese richtungsweisende Wahl auch. Da ich kürzlich angefragt wurde, ob ich nicht darüber schreiben möchte, begann ich mich noch mehr dafür zu interessieren.
Auf einen Input hin stelle ich eine einfache Frage: „Soll Donald Trump neuer Präsident der USA werden?“. Da ich kein grosser Kenner der USA bin, befragte ich dazu einen Befürworter und fand letzte Woche eine Gegnerin. Beide kennen die Vereinigten Staaten ausgezeichnet, waren schon mehrmals dort oder lebten sogar einige Zeit in den USA.
Beide konfrontierte ich mit zehn Diskussionspunkten.

Heute starte ich mit der Gegnerin: Ruth Aschilier. In einem kurzen Steckbrief stellt sie sich gleich selber vor.

Steckbrief von Ruth Aschilier
Geburtsdatum: 15. Juli 1954
Wohnort: Kloten; von 1995 bis 1996 Bradenton (Florida/USA), danach lebte ich bis 2001 zur Hälfte hier und zur Hälfte in den USA. Meine Tochter und meine drei Enkel leben seit 1995 in Tampa (Florida).
Beruf: Dipl. Coach and Consultant, Produktionsleiterin
Hobbys: Lesen, Reisen, Tanzen, Fotografieren, Leben…
Politischer Hintergrund: Mein Grossvater Fritz Widrig war Schul- und Kantonsrat im Kanton St. Gallen; ich selbst bin parteilos.
Meinung zur USA: Es ist nicht alles Gold was glänzt, weder hier noch drüben. Ein Land das unterschiedlicher nicht sein könnte. Meine Lieblingsstadt ist „The Big Apple“ New York. Sie ist genauso kein Massstab für die USA wie Zürich für die Schweiz. Hierzulande werden mehr Ferien und Rechte für die Arbeitnehmer gefordert. Wenigstens gibt es seit „ObamaCare“ eine Krankenkasse für alle, und nicht nur für solche die einen Job haben. Die Armut wird genauso versteckt wie hier. Das Schulsystem samt der angebotenen Ernährung ist eine absolute Katastrophe.

Ruth Aschilier liess mir ihre Sichtweise zu Trump schriftlich zukommen. Dafür bedanke ich mich bei ihr.

ruth-aschilier
Ruth Aschilier, die entschieden gegen Trump als neuen US-Präsidenten ist
Bildquelle: Ruth Aschilier

Punkt 1: Soll Donald Trump wirklich US-Präsident werden?
Nie und nimmer. Sonst gute Nacht! God bless America and the rest of the world.

Punkt 2: Hat Präsidentschafts-Kandidat Donald Trump eigentlich ein politisches Programm?
Er hatte noch nie ein politisches Amt inne. Wie soll er da ein politisches Programm haben? Mehr als Firma um Firma an die Wand fahren, dabei genüsslich Milliardär werden und Ehefrauen wechseln wie Unterwäsche: Zählt das als Vorgabe für ein Programm?

Wenn jedoch Narzissmus, Sexismus, Rassismus, Hass, Diktatoren-Gewäsch und mit Lügen gespickte Showauftritte als solches gelten, dann hat er ein perfektes Programm. Die Verblendeten hängen an seinem Geifer.

Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Sollte ihm und seinesgleichen das geistig sehr stark unterbelichtete Gehabe zum programmlosen Sieg verhelfen, wird endlich die Aussage dass „80 Prozent der Amerikaner dümmer als ihre Füsse sind“ in den Geschichtsbüchern seinen ehrenvollen Platz gleich neben seinem Bildnis finden. Und er kann nach seinem Ableben auf ewig Halleluja singen und triumphieren.

Punkt 3: Trump will eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lassen. Meint er das ernst oder ist das bloss Wahlkampf?
Seine Grundhaltung ist dermassen erbärmlich und menschenverachtend, dass ich ihm das durchaus zutraue. Da gibt es ja genügend Vorbilder und Befürworter, auch hierzulande, welche ihm bei diesem Meisterwerk liebend gerne zu Hand gehen würden.

Punkt 4: Ist Trump bloss ein genialer Showman oder hat er wirklich das Zeug zum US-Präsidenten?
Das ist eine Witzfrage, oder? Klar! Wenn das Weisse Haus zur Showbühne für selbstdarstellende Künste erklärt wird, dann gibt es keinen besseren Hauptdarsteller als Mister Trump und seine Angetraute. Ich hoffe für uns alle, dass wir die One-Man-Show nicht lange ertragen müssen, und das Stück wegen anbiedernder Langweiligkeit abgesetzt werden muss.

Punkt 5: Trumps Rhetorik ist oft ziemlich derb, manchmal spricht er wie ein Hassprediger. Wo ist die Grenze des Erträglichen?
Er ist ein Hassprediger!!! Schimpft auf alles und jeden! Setzt sich als Prophet in Szene und lebt genau das Gegenteil von dem was er von sich gibt. Und seine Anhänger lassen sich blenden von seinen Showauftritten. Ich kann da nur sagen: Umso grösser die Masse, umso mehr sinkt der Verstand. Die geistig unterbelichtete Masse jubelt ihm selbst dann zu, wenn er behinderte Menschen erniedrigt. Die Blutlinie zu Hitler ist unverkennbar. Unerträglich!!! Ekelerregend!!! Genauso zettelt man Kriege an!
Wenigstens dafür gebührt ihm ein Dank!

Punkt 6: Kann Trump jemals seine Wahlversprechen einlösen?
Welches Versprechen? Wenn ein Bürgerkrieg innerhalb der USA gemeint ist, ist die Lunte gezündet!

Punkt 7: Hat Trump bloss das ehrgeizige Ziel „US-Präsident“ vor Augen? Verliert er nach seiner Wahl schon bald das Interesse und tritt nach kurzer Zeit zurück?
Er will noch viel mehr! Der Welt zeigen, wer der alleinige Machthaber auf Gottes Erden ist. Er wird sich im Oval-Office wie eine Herde wildgewordener Elefanten aufführen. Er wird keine Wildtier-Dompteure auch nur in seine Nähe lassen. Ausser vielleicht seinen „Herr Grosskotz“ Sohn, der sich als Grosswildjäger in Afrika schon mit Trophäen von geschützten Wildtieren ablichten liess. Sind Profilierungsneurosen eigentlich erblich?
Mister Trump wird alles zerstören was Obama geschaffen hat. Vorher wird er keine Ruhe geben. Selbstverliebte, selbstherrliche Narzissten finden immer Seinesgleichen und deren Unterstützung.
Aufgeben? Mister Trump? Niemals! Das würde ich doch eher mit „Beautiful dream thinking“ kommentieren.

Punkt 8: Muss sich die Welt vor einem Donald Trump als US-Präsidenten fürchten?
Oh ja. Und wie! Bitte ganz warm anziehen und das Waffenarsenal aufstocken. Der Mann steht in derselben Reihe wie Hitler. Die heutigen Diktatoren wie Robert Mugabe, Kim Jong-un oder Baschar al-Assad werden bald um Bronze, Silber und Gold fürchten müssen. Denn mit dem Ehrenplatz wird Mister Trump sich nie zufrieden geben.

Punkt 9: Trump hat wegen seiner Anti-Einwanderungsrhetorik viele Fans bei den Populisten Europas.
Da sage ich nur eines: Sauhäfeli – Saudeckeli… !!!

Punkt 10: Verweigern viele Republikaner aus Frust ihre Stimme für Trump und verhelfen so Hillary Clinton zum Sieg?
Das könnte durchaus eine „Trotz-Verhinderungswahl“ werden, wie von Österreich wunderschön vorgemacht.

Was jedoch die meisten Amerikaner nicht wissen ist, dass die Republikaner ein Computerprogramm anwenden, mit dem sie alle Wahlberechtigten aller US-Bundesstaaten miteinander vergleichen. Übrigens: Man muss vorher Stunden anstehen. Denn eine Einwohnerkontrolle, die Stimmrechtsausweise nach Hause schickt, gibt es nicht. Erscheinen auf dieser ominösen Auswertungsliste Namen mehrmals, werden diese mit der Behauptung gestrichen, sie hätten sich mehrmals, gar in verschiedenen Bundesstaaten eingeschrieben. Dass dies vorwiegend Demokraten sind, versteht sich in republikanischer Manier von selbst.

Schweizer-Vergleich: Zurzeit sind auf local.ch 1128 Einträge mit „Peter Müller“ zu finden. Dies würde bedeuten, dass 1127 Stimmen gestrichen würden. Ganz ähnlich geschehen bei Georg W. Bush. Das Wahl-Ergebnis vom 7. November 2000 ist bis heute umstritten und der angezettelte Krieg von Mister Bush nach Nine Eleven bis heute spürbar. Davon wollen natürlich seine Fremdenhass-Verbündeten im Rest der Welt nichts wissen…

Wie man aus den Antworten von Ruth Aschilier unschwer erkennen kann, ist sie entschieden dagegen, dass Donald Trump neuer US-Präsident wird. Dazu hat sie mir noch eine interessante Anmerkung beigefügt: „Über acht Millionen US-Bürger Leben außerhalb der USA – genug, um ein erdrutschartiges Wahlergebnis zu erzielen. Die meisten sind über Trump genauso entsetzt wie wir, doch nur 12 Prozent von ihnen gehen wählen!“

In nächster Zeit folgt der Beitrag mit den Pro-Aussagen. Ich verzichte bewusst auf eine Wertung oder einen Kommentar zu den Statements der beiden Personen. Vielmehr finde ich sie eine Bereicherung für uns Schweizer, und in gewisser Weise können sie auch zur Meinungsbildung beitragen.

feldwaldwiesenblogger

Ein Gedanke zu “Soll Donald Trump neuer Präsident der USA werden? – Ruth Aschilier ist entschieden dagegen.

  1. Seit 50 Jahren Ausland-Schweizer, habe also etwas erfahren, pensioniert, Arbeitgeber: Disney, Rockwell International, the Boeing Co., Fam. mit 3 Kindern, erwachsen,ausgebildet und sehr erfolgreich, wie der Vater, nie arbeitslos….also nach dem Wunsch wie sehr das «Land der unbegrenzten Moeglichkeiten» wahr geworden ist !
    In den letzten 20 Jahren ist der Wohlstand langsam zum Hilfezustand abgesunken, ein President Trump hat den richtigen, ausfuehrbaren detailierten Plan, neue Weichen zu stellen, das Land, die Finanzen wieder auf positive Wege zu leiten.
    Ich stelle mir, Frau Aschilier ist eine EU Liebhaberin, ein Globalisierungs Wunsch wie die Learjet Liberalen in USA. Wenn man so weiter «buschlet» in Amerika und Europa, warten unvorstellbare Lebens Verhaeltnisse den kommenden Generationen !
    Ernst Bucher

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